Flüchten vor dem Sturm

Gestern sind wir extra noch lange gefah­ren, um das Ebro-Delta bei Amposta zu errei­chen. Es ist eines der bedeu­tends­ten Feucht­ge­biete Spani­ens und behei­ma­tet als Überwin­te­rungs­ge­biet unter anderem Enten, Reiher, Bless­hüh­ner und Flamin­gos. Jaaaa, Flamingos 🦩🦩🦩

Irgend­wie sollte es diesmal nicht sein. Angefan­gen vom angesteu­er­ten Stell­platz – eine Katastro­phe an einem großen Kreis­ver­kehr – weiter zu einem kleinen Camping­platz im Natur­schutz­ge­biet – ‚Öffnet erst morgen, nein Parken dürfen Sie hier auch nicht‘ – finden wir endlich im Vorbei­fah­ren einen Parkplatz, der Womos erlaubt. Inzwi­schen ist es nach 19 Uhr, Moritz braucht eine Runde, alle haben Hunger und das Rückgrat ist nach holpri­gen Straßen durch. 

Micha erhascht zum Glück noch ein paar schöne Aufnah­men, bevor es dunkel wird. 

Denn: um Mitter­nacht geht’s ab; Sturm zieht auf. Bis 5 Uhr halten wir tapfer im schwan­ken­den Bett durch, dann stellen wir das Womo erstmal längs zum Wind. Und beraten was wir tun, wir hatten uns so aufs Wandern entlang der Salzwie­sen und die Zugvö­gel gefreut.

Wir stehen oben rechts im lila Bereich. Nur Salzwie­sen und Schilf trennen uns vom Meer, entspre­chend windig ist es. 

Es ist so gefähr­lich stürmisch, dass fast alle Nachbar-Womos abgefah­ren sind. Es ist nicht an eine Gassi­runde mit Moritz zu denken, die Tür wäre ab und der Hund wegge­flo­gen. Gegen 7:20 trauen wir uns loszu­fah­ren, es ist nun hell genug. 

Direkt nach der Abfahrt treffen wir auf ein Mäh-Team. Der Mann kann sich nur schwer auf den Beinen halten. 

Nach kurzer Fahrt in städti­sches Gebiet muss Moritz nicht mehr die Beine zusam­men­knei­fen und bekommt bei 6 Grad und eisigem Wind doch noch eine Morgen­runde. Wäre ja sonst auch Tierquälerei 🐶

Wir müssen nun einen ungewollt weiten Sprung nach Süden machen und viele geplante Ziele auslas­sen, jedoch soll das Wetter erst ab Valen­cia stabi­ler werden.

Anja · 1. April 2022 um 16:36 Uhr

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