48 Stunden Alarm

Seit der Abfahrt aus Bayeux ging leider ein Teil unserer Elektrik nicht mehr. Davon betrof­fen: die Wasser­pumpe, also kein Wasser mehr aus den Hähnen, zum Duschen, zum Geschirr­spü­len, für die Toilette. Die Haupt­be­leuch­tung im Wohn- und Schlaf­be­reich – tot. Mehrere 12V-Steck­do­sen – ohne Saft. Nach einer kurzen Schock­starre und dem Kontrol­lie­ren aller relevan­ten Siche­run­gen, dem Auspro­bie­ren aller Kniffe, die bisher gehol­fen haben der Entschluss: Wir wollen die Reise trotz­dem bestmög­lich genie­ßen, dann halt auf Camping­plät­zen mit Dusche und Geschirr­spül­mög­lich­keit. Aber das mulmige Gefühl blieb. Was wenn noch mehr ausfällt? Ab wann wird es kritisch?

Bei ununter­bro­che­nem Regen fotogra­fier­ten und spazier­ten wir entlang alter Beton­platt­for­men der Alliier­ten am Strand von Arroman­ches-les-Bains, besuch­ten ein Hafen­fest in Ouist­re­ham und waren die einzi­gen Besucher des Château Boute­mont in Ouilly-le-Vicomte mit wunder­schö­nen Gärten. Die Übernach­tung auf dem städti­schen Stell­platz des Dörfchens Écret­te­ville-lès-Baons war ruhig, windig und nass. 

Heute am zweiten Tag dann der GAU: das zentrale Bedien­teil des GC ohne Saft. Von hier aus wird alles gesteu­ert, also gingen auch Kühlschrank und Heizung nicht mehr. Das bedeu­tete Reise­ab­bruch und schnellst­mög­li­che Heimfahrt, denn eine Werkstatt für den Grand California, die am Aufbau (alles außer dem Fahrzeug) herum­bas­telt, gibt’s nur zuhause, nicht im Ausland. Rauf auf die ungeliebte Autobahn, wir fahren sonst fast nur Landstraßen. 

Auf der Mittags­pause im schönen Poix-de-Picar­die mit Zwei-Gänge-Menü fiel uns auf, dass wir nach den zahlrei­chen Manövern bzgl. Wasser­pumpe vielleicht den Strom-Haupt­schal­ter nicht wieder angeschal­tet hatten. Das war die Lösung, zumin­dest gegen den Total­aus­fall. Peinlich 🤪

Abends kamen wir nach 280 km Autobahn erschöpft auf dem Camping­platz in Fourmies an. Und plötz­lich nach dem Anste­cken von Landstrom gingen auch unsere ausge­fal­le­nen Elektro­teile wieder. Das ist zwar keine Dauer­lö­sung und auch unser Wechsel­rich­ter macht uns Sorgen, weil er deutlich zu warm wird. Aber die Reise ist erstmal geret­tet und wir riechen dank heißer Dusche im Wohnmo­bil auch wieder richtig gut 😊. Wäre da nur nicht die Stimmung der letzten 48 Stunden, das ist keine schöne letzte Ferien­wo­che. Mal schauen, was wir noch daraus machen, wir sind auf jeden Fall schon deutlich ruhiger und positi­ver gestimmt bei solchen Katastro­phen als noch vor wenigen Jahren 🙏

Anja · 23. Oktober 2023 um 10:46 Uhr

9 Kommentare

  1. Das tut uns sehr leid. Hoffent­lich geht es jetzt besser weiter und ihr habt noch schönere Tage für die Heimfahrt. 🍀 🍀🍀 Lb Grüße und viel Glück.

      1. Das ist dich richtig doof 😿, so was blödes.
        Ich drück euch die Daumen.
        Ihr macht das beste aus der Situation 👍
        Ihr habt wieder wunder­schöne Bilder

        1. Danke­schön. Ja, wir haben uns jeden Tag im lösungs­ori­en­tier­ten Denken geübt. Und festge­stellt, dass Älter­wer­den ruhiger und positi­ver macht 😻

  2. Oh 😮 – das klingt nach Abenteuer-Urlaub. Weiter­hin gute Fahrt und hoffent­lich weiter­hin auch schöne Eindrü­cke und Erleb­nisse. Liebe Grüße 🙋🏻‍♀️

  3. Ach je, die Technik… :/ Alles Gute, und dass nach dem Urlaub der Fehler schnell gefun­den und behoben wird!