Lourdes II

Heute, am Mittwoch 4. Juni 2025 waren wir nochmal in Ruhe und ohne Moritz in Lourdes. Die ganze Nacht hat es geschüt­tet, der Fluss Ousse, der direkt an der Grotte des Heilig­tums entlang­fließt, kommt uns reißend vor. Nachts habe ich mir schon ausge­malt, dass wir am Morgen mit dem Traktor von der matschi­gen Wiese auf dem Camping­platz gezogen werden müssen. Nix da, alle abrei­sen­den Womos schaf­fen es raus, dann werden wir es morgen wohl auch hinbekommen.

Also geht es gegen Mittag mit dem Bus in die Stadt. Der fährt hier immer­hin 6 x täglich und kostet nur 1 EUR. Wir wollen mal das “normale” Lourdes sehen, also die Stadt mit Einhei­mi­schen und nicht das Wallfahrts-Gedöns. Wir fahren also zu Les Halles in die Stadt­mitte. Und finden es richtig ruhig und schön. Trotz­dem sind auch hier die Hälfte der Laden­flä­chen leer. Nach einer fast perfek­ten Bestel­lung unseres Mittags­im­biss auf franzö­sisch beim Bäcker geht es weiter, nochmal zum Heiligtum.

Beson­ders beein­dru­ckend finden wir heute die weltgrößte unter­ir­di­sche Kirche, eine Krypta, die Papst Pius X in den 1950er Jahren auf dem Gelände des Heilig­tums (natür­lich im Stil des Bruta­lis­mus) errich­ten lies. Sie ist so groß wie ein Fußball­sta­dion und fasst 25.000 Gläubige. So etwas haben wir noch nie gesehen, irre. Es ist so eine Mischung aus Kirche mit Tiefga­ra­gen-Gefühl. Siehe dazu auch das Foto, das aussieht wie eine Tiefga­ra­gen­ein­fahrt, das ist einer der Kirchen­ein­gänge! Auch ein LKW mit einer Hebebühne kann hier reinfah­ren; der repariert heute Lautsprecher.

Genauso beein­dru­ckend ist richti­ges Kunst­hand­werk bei “Artesanía de las Monjas de Belén”. Der Laden belie­fert religiöse Stätten weltweit und der Verkäu­fer spricht einige Sprachen neben Franzö­sisch fließend, wie wir in Gesprä­chen mit Pries­tern im Geschäft hören können. Diese einfach nur schönen und berüh­ren­den Statuen in allen Größen – bis lebens­groß – heben sich wohltu­end von dem chine­si­schen Trash in den Nachbar­gas­sen ab (linkes Bild Trash, rechtes Bild Kunsthandwerk).

Wieder sind wir um die 10 km gelau­fen, einfach alles sehr weitläu­fig. Der Abend klingt gemüt­lich im Wohnmo­bil aus, wir haben viel gesehen. Zum Abschluss noch was Lusti­ges, was uns gestern den Abend versüßt hat: Familie Heinz Becker mit der Episode “Busfahrt nach Lourdes”, viel Spaß!

Anja · 4. Juni 2025 um 19:42 Uhr

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